Jörg Steinbach macht sich für den Biotechnologie-Standort in Luckenwalde stark
Brandenburgs Wirtschaftsminister Jörg Steinbach (SPD) mischt sich in die Diskussion um den Ausbau und die Profilierung des Biotechnologieparks Luckenwalde ein. Er verweist auf die Bedeutung der Gesundheitswirtschaft und kritisierte, dass der Biotechnologie-Standort in Luckenwalde zu lange im Dornröschenschlaf verharrte. Ihn gelte es wachzuküssen – auch mit Unterstützung durch das Land.
Luckenwalde. Das Land Brandenburg sei nicht nur eine Urlaubsidylle, sondern immer mehr ein industrielles Zentrum. Das betonte der scheidende Wirtschaftsminister Jörg Steinbach. Damit stößt Steinbach ins selbe Horn wie der örtliche Landtags- und Kreistagsabgeordnete Erik Stohn (SPD), der sich als glühender Unterstützer des Biotechnologieparks über die ministerielle Rückendeckung zur Wiederbelebung und Erweiterung des einst vom Landkreis aufgebauten, dann aber vernachlässigten Innovations-und Forschungs-Campus am Zapfholzweg freut.
Eine der Schlüsselbranchen in der Hauptstadtregion sei die Gesundheitswirtschaft, so Steinbach. Sie sie nicht nur höchst innovativ, sondern weise hohe Wachstumsraten und einen stetigen Arbeitskräftezuwachs auf.
Dabei spiele insbesondere die medizinische Biotechnologie eine zentrale Rolle, leider aber nicht in der öffentlichen Wahrnehmung, bedauerte der Wirtschaftsminister, obwohl gerade die Corona-Pandemie gezeigt habe, wie wichtig sie für die Gesundheitsversorgung der Menschen ist.
Deshalb könne es die Landesregierung nicht nachvollziehen, dass sich der Biotechnologiepark Luckenwalde „zu lange im Dornröschenschlaf“ befunden habe. „Dabei liegt direkt vor Ihrer Haustür ein exzellenter Innovationsstandort dieser im Übrigen für die gesamte deutsche Wirtschaft zentralen Branche“, erinnerte Steinbach die Kreispolitiker. Der Park erfülle immerhin eine wichtige strukturpolitische Ankerfunktion für die Stadt Luckenwalde und für die weitere Umgebung im Landkreis.
„Ich habe es daher ausdrücklich begrüßt, dass auf Beschluss des Kreistages im Jahr 2022 die Struktur- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Landkreises Teltow-Fläming wieder Wirtschaftsförderung betreiben darf und sich dabei auf die Bereiche der Biotechnologie, Biochemie und Medizintechnik spezialisiert“, betonte Steinbach.
Nun liege ein Beschlussvorschlag vor, der dieses Vorhaben weiter mit Leben füllen wolle. Für dessen Zustimmung warb Steinbach mit den Worten: „Dies wäre nicht nur ein wichtiges Signal an die Unternehmen am Standort. Ich halte ihn auch aus fachpolitischen Gründen für unbedingt erforderlich.“
Wie aber eine Standortanalyse ergeben habe, stehe der Innovationspark vor einigen strukturellen Problemen. Um die Standortbedingungen zu verbessern, bedürfe es eines fachkundigen Standortmanagers als zentralen Ansprechpartner der Unternehmen, der zudem Standortmarketing und aktive Fachkräftewerbung betreibt. Weiterhin müsste die Zusammenarbeit mit Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen intensiviert und vor allem die Infrastruktur modernisiert werden. Dazu gehörten auch zusätzliche gut ausgestattete Labore, Reinräume und Büroflächen. „Passiert hier nichts, wird der Standort seine Bedeutung und Anziehungskraft verlieren“, warnte Steinbach,
Deshalb redete er den Kreistagsabgeordneten ins Gewissen, mit dieser Vorlage ein klares Bekenntnis zum Biotechnologiepark zu beschließen. Dafür stellte der Wirtschaftsminister Fördermittel aus dem Förderprogramm „Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) in Aussicht. Der örtliche Landtagsabgeordnete Erik Stohn (SPD) verspricht sich auch bei der zukünftigen brandenburgischen Landesregierung dafür zu sorgen, dass sie ihren Beitrag leisten werde, den Standort weiter zu unterstützen.