Der Bau der Berliner Mauer jährt sich zum 61. Mal

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Stohn: Viel geschafft, aber großer Nachholbedarf bei Repräsentanz Ostdeutscher in Führungspositionen – lediglich 1,7 Prozent ostdeutsche Führungskräfte

Eingesperrt im eigenen Land – heute in Deutschland unvorstellbar, in der damaligen Zeit, jedoch viele Jahre Realität.

Am Sonntag, dem 13. August 1961, dem Jahrestag des Baus der Deutschen Mauer gedenken wir den 140 Opfern, die unmittelbar im Zusammenhang mit dem Vorhandensein der Mauer verstorben sind. Von einem Tag auf den anderen verloren mehr als 50.000 Menschen in der DDR plötzlich ihren Arbeitsplatz, der sich in Westberlin befand. Freundschaften zerbrachen, Familien wurden auseinandergerissen und Bürger voneinander getrennt.

An diesem Jahrestag erinnern wir vor allem an die Bürger, an Ihre Schmerzen und das Leid, welche die Mauer verursacht hat. Wir vergessen nicht die Tapferkeit und den Mut, den die Bürger der DDR aufgebracht haben, um diese schwere Zeit durchzustehen.

Unter Zusammenhalt, Mut und Courage war es den Bürgern der DDR einheitlich gelungen ihren freiheitlichen Wunsch durchzusetzen. Die Berliner Mauer wurde schlussendlich am Abend des 9. Novembers 1989 geöffnet. Unter wachsendem Druck der Bevölkerung wurde das Ausreisegesetz neu verfasst und viele glückliche Bürger stürmten über die Grenze zu lang vermissten Familienmitgliedern und Freunden. Dieses Ereignis führte innerhalb eines Jahres zur Auflösung der DDR und schuf Platz für ein einheitliches Deutschland.

„Es ist gut, dass es diese Mauer nicht mehr gibt. Aber wir dürfen keine neuen Mauern – auch keine unsichtbaren – aufbauen. Ich bin froh, dass die Mauer friedlich eingerissen werden konnte und unser Land heute eins ist und in der europäischen Staatengemeinschaft. Auch wenn nach über 30 Jahren noch nicht alles bei der Angleichung Ost- und West gelungen ist. Vieles ist geschafft. Aber Ostdeutsche haben mehr einzubringen als die Übernahme der Idee von Poli-Kliniken als MVZ, flächendeckende Kinderbetreuung, Rechtsabbiegepfeile und Ampelmännchen.

So ist insbesondere die Repräsentanz Ostdeutscher in Führungspositionen stark verbesserungsbedürftig. Nur 1,7 Prozent der Führungskräfte in Deutschland kommen aus dem Osten, obwohl der Anteil der Ostdeutschen an der Gesamtbevölkerung 15-17 Prozent ausmacht. Eine derart große Minderrepräsentanz führt dazu, dass viele Ostdeutsche sich nicht genug vertreten fühlen. Ich bin froh, dass sich der aktuelle Koalitionsvertrag in Brandenburg diesem Thema annimmt und sich eine stärke ostdeutsche Repräsentanz zum Ziel setzt.“, so der Jüterboger Landtagsabgeordnete Erik Stohn (SPD).