Schwierige Entscheidung – Ministerin Schüle entscheidet zugunsten von Arbeitsplätzen
Luckenwalde. Lange wurde darum gerungen, nun die Entscheidung: Das denkmalgeschützte „Schweizerhaus“ auf dem Betriebsgelände des Feuerwehrgeräteherstellers Rosenbauer darf für die Erweiterung der Produktionsgebäude abgerissen werden. Dies entschied die Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kultur Manja Schüle am Freitag, den 17. März, in Luckenwalde. „Als Kulturministerin fällt mir die Entscheidung gegen ein Denkmal nicht leicht. Deshalb mache ich mir auch hier vor Ort ein Bild davon. Aber öffentliche Belange sind gegeneinander abzuwägen. Auf der einen Seite der Denkmalschutz auf der anderen Seite das Interesse der Stadt Luckenwalde auf wirtschaftliche Entwicklung und am Erhalt von Arbeitsplätzen.“, erläuterte Ministerin Schüle.
Der bei der Entscheidung anwesende SPD-Landtagsabgeordnete Erik Stohn begrüßte den Entschluss: „Seit 1878 werden in Luckenwalde Feuerwehrgeräte hergestellt, diese Tradition zu sichern, und damit 300 Arbeitsplätze, ist ein wichtiges Anliegen, welches in die denkmalrechtlichen Abwägungen mit einbezogen werden muss“, gab der Abgeordnete zu bedenken. Vor der Entscheidung machten der stellvertretende Bürgermeister Peter Mann (SPD) und Vertreter aller Fraktionen ihre Argumente für die wirtschaftliche Entwicklung deutlich.
Mit großer Hingabe stellte Haiko Türk vom Landesdenkmalamt seine Argumente für den Erhalt des Denkmals entgegen. Für die Kreisverwaltung waren sowohl Landrätin Kornelia Wehlan (Linke) als auch die zuständige Beigeordnete Dietlind Biesterfeld (SPD) zugegen. „Unsere Entscheidung im Widerspruchsverfahren den nachgereichten Argumenten der Firma Rosenbauer und der Stadt Luckenwalde zu folgen, wurde auch dadurch erleichtert, dass auch bei einem Abriss eine umfassende Dokumentation und Zugänglichmachung der Geschichte des „Schweizerhaus“ gewährleistet wird.“, ergänzte Dietlind Biesterfeld. „Dass das Unternehmen seine Anlage nun erweitern kann, ist ein wichtiger Schritt für die wirtschaftliche Entwicklung unserer Region. Rosenbauer hat angekündigt sechs Millionen Euro in den Standort zu investieren, um der hohen Auftragslage gerecht werden zu können. Mittlerweile werden 50 elektrisch betriebene und gut 240 herkömmliche Feuerwehrfahrzeuge im Jahr produziert. Über diese Entscheidung freue ich mich sehr.“, erklärt SPD-Landtagsabgeordneter Erik Stohn.