Krankenhaus hat einen guten Lauf

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KMG-Geschäftsführer Edgar Opitz blickt beim Besuch von Erik Stohn optimistisch in die Zukunft

Luckenwalde. „Es entwickelt sich gerade alles in die richtige Richtung“, meint Edgar Opitz. Der Geschäftsführer des KMG-Klinikums Luckenwalde sagte dies kürzlich bei einem Besuch des Landtags- und Kreistagsabgeordneten Erik Stohn (SPD) im Krankenhaus. So hat man nach langer Suche wieder eine Chefärztin für die Kinderklinik gefunden.

Dies und eine sich entspannende Situation beim Pflegepersonal führt dazu, dass die Kinderklinik zum 1. August wieder in die eigenen Räumlichkeiten umziehen kann. Auch die Kinderärztliche Versorgung im MVZ Jüterbog sei zukünftig gesichert. „Das ist eine wichtige Nachricht für die Region. Als junger Vater weiß ich noch mehr um die Bedeutung,“ meint Stohn.

Gleichzeitig konnte das KMG Klinikum Luckenwalde einen hoch spezialisierten Facharzt für Gynäkologie von der Berliner Charité gewinnen, der ab dem Sommer das Brustzentrum in Luckenwalde leiten und ausbauen wird.

All diese guten Nachrichten sollen aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass es schwer war und ist, qualifiziertes Personal zu finden, betonte der Verwaltungschef des Luckenwalder Krankenhauses. So habe man eine schwere dreijährige Phase hinter sich, die unter anderem geprägt war von der Corona-Pandemie, Energiepreissteigerungen und Lieferkettenproblemen. So habe nach der Übernahme der insolventen DRK Klinik durch KMG Mitte 2019 zunächst gegolten, Krisenmanagement zu betreiben. All das habe die Personalgewinnung erschwert. Als Vorteil erweise sich die Verbundstruktur des KMG-Konzerns. „Wir sind also auf einem guten Weg, müssen aber wie alle anderen Krankenhäuser in den kommenden Monaten unsere Hausaufgaben machen. Dies gilt umso mehr als eine mögliche Entlastung durch eine Krankenhausreform voraussichtlich noch Jahre auf sich warten lassen wird. „, so Opitz.

„Meine Angst ist“, meinte Erik Stohn, „dass die geplante Krankenhausreform ein Kliniksterben zur Folge haben könnte.“ Deshalb sei er ins hiesige Krankenhaus gekommen, um sich vor Ort über die gegenwärtige Lage ein Bild zu machen.

Geschäftsführer Opitz sieht jedoch keine Gefahr einer Schließung der Luckenwalder Klinik. Allerdings mache es die Gesundheitspolitik den Krankenhäusern nicht gerade leicht. „Das Gesundheitswesen bewegt sich von Reform zu Reform“, erläutert Opitz, „und wir wissen nicht, wie die Finanzierung der Kliniken im nächsten Jahr aussieht.“ Besonders schwierig sei es, wenn sich Bund und Länder so uneinig seien wie jetzt. Die Krankenhausbetreiber seien jedenfalls interessiert an einer Planungssicherheit, die sich an den regionalen Gegebenheiten und Strukturen orientiert. „Kein Krankenhaus wird sich dagegen sträuben an dem Reformprozess mitzuarbeiten, aber wir müssen wissen, wohin die Reise geht.“ Der Gestaltungswille der Krankenhäuser sei da.

Aus Landessicht, so Erik Stohn, sollen die 54 brandenburgischen Krankenhäuser alle erhalten bleiben. Das habe die rot-schwarze-grüne Regierung in ihrem Koalitionsvertrag festgeschrieben. „Was die Gesundheitsversorgung angeht, ist sich die Koalition einig“, so Stohn. So habe die Regierung erst kürzlich beschlossen, den Krankenhäusern zusätzliche 95 Millionen Euro aus dem „Brandenburg Paket“ zur Verfügung zu stellen. Edgar Opitz: „Wir wissen, dass die Landesregierung auf unserer Seite ist.“ Investitionshilfen beispielsweise würden aber nicht im operativen Tagesgeschäft helfen. Der Schuh drücke bei den laufenden Kosten, besonders bei den Personalkosten. Diese seien deutlich stärker gestiegen als die Erlöse.

Was die Personalsuche betreffe, so stehe man in Konkurrenz mit anderen Häusern. Andererseits könne man in Luckenwalde mit der Arbeitsatmosphäre punkten. „Hier ist man nicht so anonym wie in Maximalversorgern“, betont der Geschäftsführer, dessen Tür, so sagt er, jedem Mitarbeiter offenstehe. „Wer erstmal hier ist, der bleibt in der Regel auch.“

Begeistert zeigt sich der Krankenhauschef von der neuen Akademie für Gesundheitsberufe in der ehemaligen Stein-Schule mit neuem Anbau. „Diese Einrichtung ist ein Traum. Sie ist toll für Seminare, Workshops und Tagungen. Hier werden auch unsere neuen Mitarbeitenden, die keine entsprechende Vorbildung haben, für ihre neue Tätigkeit qualifiziert. Wir haben es auch sehr wertgeschätzt, dass Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) persönlich zur Einweihung kam.“

Eine große Bitte an die Politik hatte Edgar Opitz dann doch, die er Erik Stohn übermittelte: „Wir haben viele Ukrainer eingestellt. Leider gibt es Probleme bei der Berufsanerkennung und bei der Sprachförderung. Es braucht viel mehr Pragmatismus, diese hochqualifizierten Bewerber unter zeitnaher Anerkennung ihrer Qualifikation einzustellen.“ Sie seien alle hoch motiviert und integrieren sich sehr schnell in das Team.

Stohn stimmte dem zu: „Wir müssen einfachere Wege in den Arbeitsmarkt finden. Das ist schließlich die eigentliche Integration.“

 

BILDUNTERSCHRIFT: SPD-Landtagsabgeordneter Erik Stohn erkundigt sich beim Geschäftsführer des Krankenhaus Luckenwalde Edgar Opitz nach der Kinderärztlichen Versorgung in der Region und die Perspektive auf die geplante Krankenhausreform.