Erik Stohn gibt Anstoß für Netzwerktreffen in Wiepersdorf – Wunsch nach Wertschätzung und besserer Wahrnehmung
Wiepersdorf. „Kultur verbindet. Doch dazu müssen sich Kulturschaffende auch kennen“, meint Erik Stohn. Der heimische SPD-Landtagsabgeordnete und Vorsitzende des Landtagsausschusses für Wissenschaft und Kultur hatte den Anstoß zu einem Netzwerktreffen der regionalen Kulturschaffenden gegeben. Das Künstlerhaus Wiepersdorf nahm den Ball auf und so fand man den idealen Platz für eine solche Zusammenkunft.
In der lichtdurchfluteten Orangerie versammelten sich mehr als 30 kulturbeflissene Menschen, denen möglicherweise der Gang durch ein dunkles Tal droht. Denn: „Die Debatten über die freiwilligen Aufgaben stehen bevor“, sagte Brandenburgs Kulturministerin Manja Schüle (SPD), die eigens aus Potsdam angereist war. Trotz der angespannten Haushaltslage dürfe Kultur nicht als erstes wegfallen, betonte sie. „Denn Kultur schafft öffentliche Räume, in denen wir uns noch treffen können.“
Genau die seien während der Coronazeit verlorengegangen, meinte Nadine Walbrach (CDU). Die Vorsitzende des Kulturausschusses des Kreistags von Teltow-Fläming bedauerte, dass die Jugend es in dieser Zeit verlernt habe, zu feiern und zu tanzen. Umso mehr lobte sie das Hain-und-Zunder-Festival, das der Luckenwalder Musik-Club „Alhambra“ jedes Jahr organisiere. Walbrach plädierte dafür, Wirtschaft, Politik und Kultur stärker zu vernetzen.
Wer aber mit der Wirtschaft arbeite, gab Annette Rupp, Leiterin des Künstlerhauses Wiepersdorf zu bedenken, müsse auch Bedingungen eingehen.
Die 30 Teilnehmer des Vernetzungstreffens hatten die Gelegenheit, sich einzeln vorzustellen. Es waren Vertreter vom Chor bis zum Club, bildende Künstler und Galeristen, Theater- und Museumsleiter, Heimatvereine und Kulturzentren. Grundsätzlich erwarteten alle mehr Wertschätzung für Kulturschaffende und ein Ende der Gratismentalität, mehr Öffentlichkeitsarbeit und Vernetzung untereinander, digitale Lösungen als Ersatz für die schwindende Berichterstattung der lokalen Medien, kostenlose Kulturräume zum Beispiel für Chöre und mehr Kirchen als Veranstaltungspartner, gezielte Programme für Jugend- und Kinderarbeit. Wünschenswert wäre eine digitale Plattform, in die jeder auf seine Veranstaltungen hinweisen kann. „Dieses erste Treffen war schon mal ein Erfolg“, stellte Erik Stohn zufrieden fest. Deshalb werde er auch dem Wunsch nachkommen, ein nächstes Treffen zu organisieren.
Bildunterschrift: Kulturministerin Manja Schüle (SPD), Kreiskulturausschussvorsitzende Nadine Walbrach (CDU), Künstlerhausdirektorin Annette Rupp und SPD-Landtagsabgeordneter Erik Stohn beim Kultur-Vernetzungstreffen in Schloss Wiepersdorf. Alle freuen sich über die stärkere Verknüpfung der Kulturschaffenden der Region.