Schließung der Oberschule in Dahme nicht zu befürchten

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Erik Stohn (SPD): Es gibt genügend Anmeldungen – Dennoch: Lehrerstellen fehlen

Dahme/Mark. Die Befürchtung, dass eine Schließung der Otto-Unverdorben-Oberschule in Dahme/Mark bevorsteht, ist unbegründet. Das betont der örtliche Landtagsabgeordnete Erik Stohn (SPD) aus Jüterbog.

Wie er vom Ministerium für Bildung, Jugend und Sport (MBJS) erfuhr, ist eine solche Maßnahme nicht vorgesehen und auch nicht beabsichtigt. „Immerhin“, so Stohn, „ist im Koalitionsvertrag der brandenburgischen Regierungsparteien SPD, CDU und Grüne festgeschrieben, dass in der aktuellen Legislaturperiode kein Schulstandort geschlossen wird.“ Dies sei, was Dahme betreffe, derzeit auch überhaupt nicht in Erwägung zu ziehen, da die aktuellen Anmeldezahlen für die neuen 7. Klassen ausreichen, um im kommenden Schuljahr zwei Klassen in der Jahrgangsstufe 7 einzurichten.

Diese an sich gute Nachricht täusche aber nicht darüber hinweg, so betont der SPD-Landtagsabgeordnete Stohn, dass auch in der Dahmer Oberschule aktuell Lehrkräfte fehlen. So wurden zum Ende des ersten Schulhalbjahres sowohl der langjährige Schulleiter Henri Kuhl als auch seine Stellvertreterin Frau Reichert in den Ruhestand verabschiedet. Die Stelle des Schulleiters übernahm Johannes Ebert, der aus dem eigenen Kollegium kam wie auch der neue Stellvertreter Herr Preußler. Aufgrund ihrer neuen Leitungsfunktionen können beide die bis dahin von ihnen erteilten Unterrichtsstunden nicht mehr im vollen Umfang leisten. Hinzu kommt, dass zwei Lehrkräfte dauerhaft erkrankt sind.

Deswegen mussten in Abstimmung mit dem Staatlichen Schulamt in Brandenburg an der Havel vorübergehend Kürzungen in der Kontingentstundentafel vorgenommen werden. Dies führte zu Unterrichtsausfällen unter anderem in den Fächern Physik, Kunst und Sport sowie im Wahlpflichtunterricht. Auch erfolgten Kürzungen wie etwa im Ganztagsbereich, um Stunden für den regulären Unterricht zur Verfügung zu stellen.

Der Versuch des Schulamtes, Lehrkräfte anderer Schulen aus der Umgebung in Dahme einzusetzen, scheiterte daran, dass die umliegenden Oberschulen mit ähnlichen Personalproblemen zu kämpfen haben. Um neuen Lehrkräften den Schulstandort schmackhaft zu machen, habe das Staatliche Schulamt die offenen Stellen für die Oberschule in Dahme als unbefristete Stellen ausgeschrieben, berichtet Stohn.

„Leider haben die Bemühungen des Bildungsministeriums zur Gewinnung von Lehrkräften für den Brandenburger Schuldienst noch nicht gegriffen“, bedauert Stohn. Das zeige sich nicht nur in Dahme, sondern auch in anderen, vor allem ländlichen Regionen. Die Hoffnungen beruhen auf dem Brandenburg-Stipendium für Landlehrerinnen und Landlehrer, auf den vereinfachten Rahmenbedingungen für Seiteneinsteiger und auf der Erhöhung der Studienplätze für das Lehramt an der Universität Potsdam auf mindestens 1000 pro Jahr. Nach dem Rücktritt der Bildungsministerin gelte es nun, weiterhin zusätzliche Maßnahmen zu erarbeiten und durchzuführen, um diesen Mangel an Lehrkräften mittelfristig zu beheben.

Erik Stohn appelliert an pensionierte Lehrerinnen und Lehrer, ihre „Lehr-Kraft“ zumindest stundenweise zur Verfügung zu stellen. Stohn ermutigt auch Menschen mit beruflicher Erfahrung, sich über die Möglichkeiten und Voraussetzungen einer Lehrtätigkeit als Seiteneinsteiger zu erkundigen.