Der Landkreis Teltow-Fläming ist im Landtag gut vertreten
Drei SPD‘ler, zwei BSW‘ler, ein AfD‘ler ziehen ins Landesparlament – Zwei saßen vorher schon dort und drei sind neu
Luckenwalde. Zweifellos sind es die Sozialdemokraten, die die Landtagswahl gewonnen haben. Aber es gibt keinen Grund für sie, sich als Sieger zu empfinden. Zu eng ist der Abstand zur AfD. Immerhin haben sie es entgegen aller vorherigen Wahlprognosen geschafft, die meisten Stimmen zu holen, wenn auch knapp gefolgt von der AfD. „Das war ein anstrengender Wahlkampf, ob 5.30 Uhr Frühverteilung am Bahnhof, Infostände auf den Marktplätzen, tausende Gespräche an den Haustüren und ich bin stolz auf mein Team, dass wir in den Städten Luckenwalde, Jüterbog und Dahme sowie alle 75 Dörfer und Ortsteile mindestens mit einem Flyer im Briefkasten präsent zu sein. Das waren über 20.000 Briefkästen und Türen, die wir abgeschritten sind.“, meint SPD-Kreisvorsitzender und wieder direktgewählter Landtagsabgeordneter für den Süden von TF Erik Stohn.
Aber dieser Einsatz hat sich gelohnt. Das ist nicht nur landesweit so, sondern spiegelt sich auch im Landkreis Teltow-Fläming so wider. Der besteht aus den drei Wahlkreisen 23, 24 und 25. In jedem von ihnen wurde ein SPD-Kandidat direkt in den Landtag gewählt. Das heißt, er oder sie erhielt die meisten Erststimmen, also mehr als jeder andere Kandidat im jeweiligen Wahlkreis.
Im Wahlkreis 23 (Teltow-Fläming I – Ludwigsfelde, Trebbin, Am Mellensee, Großbeeren, Nuthe-Urstromtal) errang Marcel Penquitt als SPD-Kandidat die meisten Erststimmen und zwar 36,8 Prozent und zieht dadurch direkt in den Landtag ein. Er löst seinen Parteifreund Helmut Barthel ab, der nicht wieder kandidiert hat. Der AfD-Kandidat Lion Edler erhielt als Zweiter nur 28,9 Prozent der Erststimmen. Über die Landeslisten ihrer Parteien zog Danny Eichelbaum (CDU) wieder in den Landtag ein sowie die beiden Neulinge vom Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) Stephen Roth aus Nuthe-Urstromtal und Gunnar Lehmann aus Ludwigsfelde.
Im Wahlkreis 24 (Teltow-Fläming II – Jüterbog, Luckenwalde, Niedergörsdorf und Amt Dahme) schaffte es der dortige SPD-Landtagsabgeordnete Erik Stohn zum dritten Mal, direkt in den Landtag gewählt zu werden. Er holte 38,8 Prozent der Erststimmen und ließ seinen parteilosen, aber AfD-nahen Konkurrenten, Jüterbogs Bürgermeister Arne Raue, mit 23,4 Prozent weit hinter sich. Die AfD hatte keinen eigenen Kandidaten aufgestellt.
Im Wahlkreis 25 (Teltow-Fläming III – Baruth, Zossen, Blankenfelde-Mahlow und Rangsdorf) gelang der neuen SPD-Kandidatin Ines Seiler die Direktwahl in den Landtag. Sie konnte 30,9 Prozent der Erststimmen für sich verbuchen, knapp gefolgt vom bereits im Landtag sitzenden AfD-Abgeordneten Daniel Freiherr von Lützow, auf den 27,1 Prozent der Erststimmen entfielen. Er zieht aber über die Landesliste seiner Partei wieder ins Parlament ein. Dagegen flog Matthias Stefke (BVB/Freie Wähler) aus dem Landtag raus, weil seine Kandidatengruppe weder die Fünf-Prozent-Hürde überwand noch ein Direktmandat erreichte.
Im Gesamtergebnis holte die SPD kreisweit bei den Zweitstimmen 32,5 Prozent, die AfD 28,1, die CDU 13,1, Bündnis 90/Die Grünen 3,3, Die Linke 2,5, BVB/FW 2,9, BSW 12,4 und Sonstige 5,1 Prozent.
Teltow-Fläming werde von seinen drei direkt gewählten SPD-Landtagsabgeordneten in Potsdam wieder gut vertreten werden, versprach der mit 40 Jahren noch junge aber gleichzeitig erfahrende Landtagsabgeordnete Erik Stohn. „Wir sind ein tolles und junges Team und sind ganz heiß darauf, in Brandenburg und in Teltow-Fläming einiges zu bewegen. Der Ausbau des Biotechnologieparks Luckenwalde, gute Schulen und Kitas und der viergleisige Ausbau der Anhalter Bahn.“, so Stohn.
Gleichzeitig sei er froh, dass der Wahlkampf vorbei sei, meint Stohn. „Die Spaltung der Gesellschaft ist unübersehbar. Ich hoffe, der Ton wird wieder sachlicher. Das starke AFD-Ergebnis zeigt die Schwäche der demokratischen Parteien. Wir müssen mit Präsenz, offenen Ohren und Dialog auf Augenhöhe weiter viel unterwegs sein. Es ist doch erschütternd, dass viele Menschen einer Partei, ihre Stimme geben, die sich gegen unsere demokratischen Freiheiten richtet und im Kreistag gegen den Erhalt der Fläming-Skate ist.“, erklärt Stohn.