Landlehrer-Stipendiatin schreibt an ihrer Master-Arbeit – Erik Stohn gratuliert Nicola Müller mit einem Blumenstrauß für ihre Entscheidung auf dem Land zu bleiben
Luckenwalde. Hätte sie früher davon erfahren, wäre es natürlich noch viel besser gewesen. So bewarb sich Nicola Müller um das Landlehrer-Stipendium des Landes Brandenburg erst als „älteres Semester“. Möglich wäre dies schon ab dem 5. Semester gewesen. Aber immerhin konnte die jetzt 24-jährige Lehramtsstudentin auch noch im fortgeschrittenen Stadium ihres Studiums ein 20-tägiges Praktikum an der Friedrich-Ebert-Grundschule in Luckenwalde absolvieren. Nach den Sommerferien schließt sich dort ein Praxissemester an.
Am Ende der ersten Phase überreichte ihr am letzten Unterrichtstag dieses Schuljahrs der hiesige Landtagsabgeordnete Erik Stohn (SPD) einen Blumenstrauß. Er wirbt seit der ersten Auslobung des Landlehrer-Stipendiums dafür, sich darum zu bewerben. Die Bewerbungsfrist für die nächste Runde läuft noch bis zum 31. Juli. Und Erik Stohn ruft die „Studis“ auf: „Hey Leute, bewerbt Euch jetzt, denn hier macht ihr Praxiserfahrungen und kriegt auch noch Geld dafür!“
„Das ist wirklich toll“, bestätigte Nicola Müller beim Besuch des SPD-Politikers in ihrer Schule, „denn die Praxis kommt im Studium viel zu kurz.“ Dabei hatte sie schon vor dem Studium Praxiserfahrungen gesammelt. „Nach dem Abitur wusste ich erst gar nicht, was ich tun soll“, berichtet sie. „Dann habe ich erst mal ein Freiwilliges Soziales Jahr an zwei Schulen in Teltow verbracht und gemerkt: Das ist mein Ding.“
So schrieb sie sich an der Freien Universität Berlin für ein Lehramtsstudium an Grundschulen ein mit den Schwerpunktfächern Mathematik, Deutsch und Sachunterricht sowie Naturwissenschaften für die 5. und 6. Klassen. Dank des Stipendiums erhält sie 600 Euro im Monat. „Dadurch können sich die Studis auf ihr Hauptstudium konzentrieren“, sagt Erik Stohn, „und müssen nicht, oder nicht so viel nebenbei noch jobben.“ Dafür müssen sie sich aber dazu verpflichten, für die Dauer, die sie das Stipendium erhalten, an einer Schule auf dem Lande zu unterrichten. Damit will die Landesregierung Lehrer für die ländliche Region gewinnen in der Hoffnung, dass sie dann auch dauerhaft dableiben.
Für Nicola Müller ist das kein Problem. Sie kommt aus Ruhlsdorf gleich nebenan, hat während des Studiums Großstadtluft geschnuppert und freut sich nun, wieder in ihrer Heimat zu sein. Auch ihre berufliche Perspektive sieht sie hier und fühlt sich an der Friedrich-Ebert-Grundschule pudelwohl.
Nach dem Praxissemester folgt im nächsten Februar ihr Vorbereitungsdienst, also das einjährige Referendariat, das sie an derselben Schule verbringen wird. Aber jetzt sind erst mal Ferien! Ferien? Von wegen, stellt sie klar: „Da muss ich meine Master-Arbeit schreiben.“
Bildunterschrift: Am letzten Schultag vor den Ferien gratulierte der hiesige Landtagsabgeordnete Erik Stohn (SPD) der Landlehrerstipendiatin Nicola Müller an der Friedrich-Ebert-Grundschule.