Wirtschaftsminister Steinbach in Dahme/Mark

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Im Dialog mit der Dahmer Wirtschaft: Steinbach und Stohn sprechen sich für entschlossenen Bürokratieabbau aus

Dahme. „Ich werde jetzt mit einem ganz anderen Blick durch den Supermarkt laufen“, freute sich Brandenburgs Wirtschaftsminister Jörg Steinbach (SPD) nach seinem Besuch im Dahmer Schoepe-Werk Mitte August. Der direkt gewählte Landtagsabgeordnete Erik Stohn (SPD) hatte den habilitierten Chemie-Ingenieur in die Flämingstadt eingeladen, um mit der regionalen Unternehmerschaft ins Gespräch zu kommen. Nun staunte Steinbach über die hochwertigen Displays aus Pappe und Karton, die man hier in Dahme produziert und in die ganze Republik verschickt. Dabei handelt es sich um bunte Aufsteller und Warenauslagen für den Einzelhandel, die Kaufanreize schaffen sollen.

Zunächst sprach man mit Geschäftsführer Andreas Grathwohl über die aktuelle Situation des Unternehmens – Fachkräftemangel, die Folgen des Angriffskriegs und die Dahmer Infrastruktur sorgen derzeit für Stirnfalten – und über die guten Zukunftsaussichten für die Branche. Grathwohl schwärmte von den frühen Neunzigerjahren, als die Stadt Dahme unbürokratisch ihre Grenze verschoben hatte, um die Ansiedlung von Schoepe zu ermöglichen. „Da müssen wir wieder hinkommen“, forderte Stohn unter Zustimmung des Ministers.

Erik Stohn und Jörg Steinbach stellten sich in der Unternehmerrunde unter anderem den Fragen von Stefan und Anne Dastig von der Maschinenbau Dahme GmbH (v. l. n. r.)
Schoepe-Geschäftsführer Andreas Grathwohl erklärte Brandenburgs Wirtschaftsminister Jörg Steinbach und dem Landtagsabgeordneten Erik Stohn (beide SPD) den Fertigungsprozess (v. l. n. r.)

Im Anschluss sprachen Steinbach und Stohn in größerer Runde mit Unternehmern aus der Region. Der Einladung zum Schoepe-Werk war unter anderem Stefan Dastig, Geschäftsführer der Maschinenbau Dahme GmbH, gefolgt. Er zeigte sich dankbar für die zahlreichen Fördermittel, die sein Unternehmen vom Land Brandenburg erhalten hatte, unter anderem im Bereich Digitalisierung. Allerdings kritisierte er die aus seiner Sicht überbordende Bürokratie, mit der Unternehmer heutzutage konfrontiert seien. Steinbach wies darauf hin, dass oftmals nicht die Gesetze und Verordnungen selbst das Problem seien, sondern die Art, wie Behörden mit ihnen umgehen. Ungeachtet dessen versprachen die beiden Sozialdemokraten eine baldige Entlastung. „Wir werden den Bürokratieabbau mit aller Kraft angehen, um in Brandenburg neues Wachstum zu entfesseln. Dafür wird ein Sonderausschuss im Landtag sorgen“, erklärte Stohn.

Neben der Zukunft der Landesförderprogramme, der Gewinnung von Fachkräftenachwuchs und der Beschleunigung von Baugenehmigungen auf Kreisebene ging es im Gespräch auch um die Verbesserung der Standortattraktivität. Hier tauschten sich die Anwesenden unter anderem über die Strompreisentwicklung, den voranschreitenden Netzausbau und über Dahmes Verkehrsanbindung aus. Stohn, nun als Kommunalpolitiker gefragt, stellte eine stündliche PlusBus-Verbindung in Aussicht, die Dahme mit den Bahnhöfen Jüterbog und Uckro verbinden solle. Das Interesse am Dialog war so groß, dass Steinbach kurzerhand entschied, eine Stunde länger als geplant in Dahme zu bleiben, damit keine Frage der Unternehmerschaft ungehört bleibt.