Wie Integration gelingt – Ein Besuch in der Willkommensklasse der Wiesenschule

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Seitdem die Zahl der Neuzugänge von Geflüchteten in Brandenburg stark zurückgegangen ist, rückt die weitaus größere Aufgabe für unsere Zivilgesellschaft in den Mittelpunkt: die Integration derjenigen, die eine Bleibeperspektive haben. Aus diesem Grund informieren sich die Abgeordneten der SPD-Landtagsfraktion Brandenburg derzeit im ganzen Land über die Erfahrungen derjenigen, die bei der Integration der Flüchtlinge helfen.

Seit gut einem halben Jahr werden Flüchtlingskinder und andere ausländische Kinder in der Wiesenschule in Jüterbog unterrichtet. Die 25 Siebt- bis Neuntklässler aus Ländern wie Syrien, Oman, Russland und Polen sind in der eigens für sie eingerichteten Willkommensklasse. Dort lernen sie zunächst die deutsche Sprache. Am Sport- und Kunstunterricht nehmen sie von Anfang an teil und sobald es die Sprache zulässt auch am normalen Fachunterricht. Der hiesige Landtagsabgeordnete Erik Stohn (SPD) machte sich nun selbst ein Bild vor Ort. „Die jungen Menschen sind unglaublich wissbegierig und freuen sich, dass es für sie nach den Strapazen der Flucht und des langen Wartens endlich wieder einen Schulalltag gibt. Aber natürlich freuen sie sich wie die anderen Schüler auch, wenn es mal keine Hausaufgaben gibt“, berichtet Stohn, nachdem er in der Willkommensklasse hospitiert hat.

Im Anschluss erfuhr Stohn im Gespräch mit dem Schulleiter Herrn Mund, welche Herausforderungen noch bestehen. Nach dem Gespräch fasst Stohn zusammen: „Unbestritten ist, dass die Schulen innerhalb kürzester Zeit viele Herausforderungen gleichzeitig anzugehen haben: Neben den qualifizierten Lehrkräften müssen sie auch Räumlichkeiten anbieten, zeitgleich aber den bisherigen Unterricht sicherstellen. Vor Ort gelingt es der Schulleitung in enger Zusammenarbeit mit dem Lehrerkollegium diese Herausforderungen zu stemmen. Dafür danke ich den Beteiligten!“

Im Land Brandenburg werden derzeit ca. 5.500 Kinder aus Flüchtlingsfamilien unterrichtet. Damit auch die Lehrkräfte darauf gut vorbereitet sind, finden Fortbildungen über das LISUM statt. Hier werden sie beispielsweise in Themen wie Alphabetisierung oder traumatisierte Flüchtlingskinder qualifiziert.

„Ich nehme viele Eindrücke mit und werde sie in die Beratungen mit meinen Kolleginnen und Kollegen einbringen. Unser Ziel ist es, den Geflüchteten zu helfen, bei uns anzukommen und am gesellschaftlichen Leben teilnehmen zu können. Der Austausch mit denjenigen, die uns diesem Ziel näher bringen, ist deshalb immens wichtig“,  so Stohn abschließend.